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Kritisch betrachtet

Wie in jeder Gemeinde, gibt es auch bei uns viele Themen, die bei genauerem Hinsehen etwas anders erscheinen, als sie im ersten Augenblick wahrgenommen wurden. Halbinformationen, Schönreden und gezieltes "verschleiern" sind in vielen Fällen die Ursache. Um so wichtiger, die rosarote Brille abzunehmen und ein Thema auch einmal von einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Das soll hier geschehen.
Zur Erinnerung habe ich auch die Beiträge über das sogenannte "Weiterentwicklungskonzept" der Gemeindeführung hier eingestellt. Der damals geäußerte massive Widerstand der Bevölkerung - es gab über 1200 Unterschriften gegen das Projekt - wurde bis heute negiert.
Allfällige Kritik richtet sich nicht gegen Personen (es sei denn sie werden direkt genannt), sondern gegen Vorgehensweisen und Motive wie an Projekte herangegangen wird. Natürlich wird auch die Notwendigkeit von Projekten kritisch hinterfragt und gegebenenfalls in Frage gestellt.

Sportlich auch ohne Sportzentrum

Das Jahr 2020 hatte gerade mal begonnen, die Gemeinderatswahlen standen unmittelbar bevor und die Kandidatenlisten wurden online und analog zu den Bewohner:innen transportiert. Unter dem Motto “Am Start für Sie: Team
TSV” ließ man sich im Wintersport Outfit ablichten. Helm und Skibrille vermittelten den Eindruck eines alpinen Ski Bewerbs.
Der Slogan “Rennen. Kämpfen. Siegen” sollte wahrscheinlich die sportlichen Ambitionen des Bürgermeister-Teams unterstreichen.
Was man/frau dabei anscheinend übersehen hat ist die Tatsache, dass es in den alpinen Disziplinen nach dem Start stets bergab geht. Es scheint so, als ob die damals euphorisch dargestellte Symbolik das Team bereits erfasst, wenn nicht sogar überholt hat.
Denn: das Orts-Regierungs-Team hat mittlerweile das Winteroutfit abgestreift und hat die Sportart gewechselt. Man/frau übt sich jetzt im Rudern - genau genommen im “Zurückrudern”. Hatte man/frau bis vor Kurzem noch eine Vielzahl von Entwidmungen bei Wampersdorfer Grundeigentümer:innen am Plan, verkündeten der Bürgermeister und der Ortsvorsteher mittels “Sondernummer” der Gemeindezeitung: “In der Zwischenzeit konnte für das Gebiet A20 bereits eine andere Fläche gefunden werden, womit auch dieses Gebiet nicht mehr in die Rückwidmungsüberlegungen einbezogen wird.”
Da kann ich nur applaudieren und anfeuernd rufen: “ Legt euch in die Riemen und rudert was das Zeug hält - zurück natürlich”. Am besten bis an jenen Punkt, an dem sich auch in der Führungsriege die Einsicht breit macht, dass gewählte Mandatare die Interessen der Gemeindebürger:innen vertreten sollten und dass es bei so einem massiven Eingriff in den Lebensraum der Bevölkerung nicht genügt, wenn sich ein Grundeigentümer, ein Bauträger, der Bürgermeister und ein Raumplaner zusammensetzen um uns dann einen Plan auf den imaginären Tisch zu knallen und von “Weiterentwicklung” zu sprechen.
Bei einem weiteren Festhalten an dem Projekt ohne VORHER die Anliegen, Sorgen, Wünsche, Ideen und Visionen der Bevölkerung einfließen zu lassen, wird der Bürgermeisterpartei bald das Wasser bis zum Hals stehen. Dann hilft auch kein Rudern mehr, dann geht´s an´s Brustschwimmen und wenn die Kräfte auch dann noch vergeudet werden geht es zur nächsten sportlichen Disziplin: zum Tauchen - in diesem Fall zum Untertauchen. Und auch wenn Tauchen eine sportliche Disziplin ist, der ich auf jeden Fall höchsten Respekt zolle, sollten sich die Betroffenen fragen ob sie für die Zukunft nicht doch eine Disziplin wählen sollten, bei der es wieder bergauf geht. Klettern vielleicht. Da kann man nicht “Drüberfahren”, dafür ist man aber auf “Seilschaften” angewiesen. Und die Bewohner:innen unserer Großgemeinde sind so eine “Seilschaft”. In diesem Sinne freue ich mich weiterhin über sportlich ambitionierte Mandatare die vielleicht zukünftig ihre Disziplin achtsam und mit Rücksicht auf einen ressourcenschonenden, nachhaltig - zukunftsorientierten Lebensraum auswählen.
Übrigens gibt es am Mittwoch, 6. Juli 2022, um 18:30 Uhr, im Garten der erlesenen Bücherei Pottendorf, Hauptstraße 20, einen Vortrag zum Thema “WACHSTUM UM JEDEN PREIS? Entwicklungsperspektiven für unsere Großgemeinde”.
 
Bilder: Pixabay.com
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